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9.11.2019: Jahrestagung der DPG in Berlin

Foto vom alten und neuen Vorstand der Deutsch-Portugiesischen Gesellschaft DPG

Umfangreiche Tagesordnung abgearbeitet • von Andreas Lahn

> Der anstehende Wahl-Marathon wird unter Leitung von Falk Zirnstein souverän erledigt: Michael W. Wirges ist der alte und auch der neue Präsident der DPG. Diese Wiederwahl (ohne Gegenstimme!) hat er sich durch seinen unermüdlichen Einsatz redlich verdient. Maria Fátima Veiga bleibt Stellvertretende Präsidentin, Gabriele Baumgarten-­Heinke Schatzmeisterin. Zu Vize-­Präsidenten werden gewählt: Helmuth Siepmann, Hans-­Heinrich Kriegel, Carlos Rodrigues und Matias Lima de Walter. Die Rechnungsprüfer Klaus Brichtswein und Christian Sachse werden in ihren Ämtern bestätigt. Hans-Heinrich Kriegel übernimmt den Vorsitz der Landesverbände NRW und Niedersachsen, Ricardo Schäfermeier Figuereido den von Berlin/Brandenburg − assistiert von Martina Sophie Pankow. Ingeborg Elisabeth Dillner wird Beauftragte in Portugal. Maria Fátima Veiga ist Vorsitzende von Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, Jan-­Taken A. de Vries von Hamburg/Schles­wig-Holstein, Gunt­hard Lichtenberg, Dr. Jürgen Lotterer und Carlos Rodrigues von Baden-­Würt­tem­berg, Ingrid Nipp-Diersch von Bremen, Andreas Lausen von Mecklenburg-Vorpommern, Nathá­lia Caldeira-Schütz von Thüringen. Für Bayern und Sachsen werden noch Vorsitzende gesucht. Catrin George Pon­ciano bleibt Beauftragte für den ­Algarve, Roland Bachmeier für Madeira und Ana Paula Galaz-Goyke bleibt Beauftragte für Diplomatie. 
Unterstützt den Vorstand bitte nach Kräften bei der Umsetzung des Projekts »Dokumentation der Geschichte der DPG 2020« (siehe S. 8−11). Auf der Website der DPG wird dafür eine neue Rubrik eingerichtet.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten und besonderes Dankeschön  an die Grupo Folclórico de Berlim für die grandiose Aufführung in der Pause.
Wir sehen uns spätestens Ende ­Oktober/Anfang November 2020 in Porto, wo die nächste Jahrestagung der DPG stattfinden wird.

 

Fotos von Mitgliedern der «Grupo Folclórico de Berlim«

Auf dem Weg zum Auftritt am 9.11.2019: Mitglieder der «Grupo Folclórico de Berlim«

In der Vielfalt liegt die Kraft: Das Kulturprogramm auf der Jahrestagung der DPG in Berlin    von Michael W. Wirges

> Zu einer Jahrestagung gehört selbstverständlich auch ein gewisser kultureller Rahmen. So lässt es sich auch die DPG nicht nehmen, während einer anstrengenden Mitgliederversammlung ein wenig für Abwechslung zu sorgen, in welcher Stadt sie auch immer ihre Jahrestagung abhält. So wie dieses Mal in Berlin.
Eine geplante Führung durch das neue Humboldtforum im neu errichteten alten Stadtschloss konnte nicht stattfinden, da sich auch hier die für Oktober vorgesehene Eröffnung um ein weiteres Jahr verschoben wurde, von den Kosten dafür ganz zu schweigen! 
So wurde am Freitagabend nach der Sitzung des Präsidiums und dem Get-together im Hotel Aquino in Berlin-Mitte gemeinsam mit der Tram zu einem typisch Altberliner Restaurant gefahren, wo es − in einem separaten Raum − Köstliches aus der Berliner Küche zu essen gab. Auch Vegetarier mussten hier nicht verhungern. Die Stimmung war sehr hoch, die Wiedersehensfreude sehr groß!
Am Samstagvormittag trafen sich die meisten der zur Jahrestagung angemeldeten Mitglieder und einige Gäste derselben im Foyer des Hotel Aquino. Diesmal wurde die U-Bahn als Transportmittel genutzt, die uns fast bis zum Checkpoint Charlie brachte, wo wir zusammen mit den anderen, auf anderen Wegen zugereisten Mitgliedern und deren Gästen die Ausstellung Die Mauer des Berliner Künstlers Yadegar Asisi besuchten. Diese Panorama-Installation in einem 18 Meter hohen Rundbau zeigt im Maßstab 1:1 einen fiktiven Tag aus dem Leben an der Berliner Mauer in den 1980er Jahren. Es konnte zu ebener Erde an dieser riesigen Fotomontage entlang gegangen, oder das Werk von einer 4 Meter hohen Plattform betrachtet werden. Yadegar Asisi stammt von persischen Eltern, wurde auf der Flucht 1955 in Wien geboren, wuchs in Sachsen auf und lebt seit 1979 in Berlin. Seit 2003 organisiert er die größten Panoramen der Welt: zwei davon stehen in Berlin, weitere in Dresden, Leipzig und Hannover.
Zurück im Hotel Aquino wartete dort ein leckeres Mittagsbuffet, bevor es ab 14 Uhr in der Mitgliederversammlung zur Sache ging. In der Kaffeepause gab es eine große Überraschung: Während einer halben Stunde Auftritt des Rancho Folclórico de Berlim im zu dem Zweck kurzfristig umgeräumten Sitzungssaal! Was für Tänze, was für Farben, was für eine Pracht! Selbst die Mitglieder wurden zum Mittanzen aufgefordert!
Nach der wenn auch anstrengenden wie erfolgreichen Mitgliederversammlung, bei dem das neue Präsidium und Träger von Ehrenämtern bestätigt oder neu bestellt wurden, fuhren wir dann alle, sofern keine Mitglieder oder deren Gäste schon abreisen wollten, wieder mit der Tram M1 zum brasilianischen Restaurant Villa Rodízio, das in einer ehemaligen historischen Villa untergebracht ist. Für Freunde des Fleisches gab es ein zehn-Gang-Menü, direkt von den Spießen auf den Teller serviert, Vegetarier konnten unter zwei typischen vegetarischen Gerichten wählen, oder sich am Buffet bedienen. Und wieder war tolle Stimmung, offensichtlich auch durch große Erleichterung zu spüren, nach der erfolgreichen Mitgliederversammlung und dem Vorprogramm.
Der letzte Tag der DPG Jahrestagung stand auch wieder unter dem Zeichen der Kultur: Einige der verbliebenen Mitglieder und deren Gästen trafen sich morgens im Foyer des Hotel Aquino und fuhren mit der Tram zum Museum in der Kulturbrauerei in Berlins Szeneviertel Prenzlauer Berg, zur Ausstellung Alltag in der DDR. Diese Ausstellung zeigt anhand von zahlreichen originalen Ausstellungsstücken und Biografien das Alltagsleben in der DDR im privaten, beruflichen, politischen und militärischen Bereich. Sehenswert!
Die Kulturbrauerei ist ein ca. 25.000 m2 großer Baukomplex. Die Anfänge führen ins Jahr 1842 zurück, damals nur eine Schankstube mit kleinem Bierbaubetrieb. 1863 übernahm Jobst Schultheiss das kleine Unternehmen und musste es ein Jahr später an seinen Konkurrenten abgeben. Es folgten zahlreiche Erweiterungen und Modernisierungen dieser Schultheiss-Brauerei ab 1871−73. Erst 1967 folgte das endgültige Aus für die Großbrauerei, der Maschinenpark wurde danach demontiert und einige Gebäude als Möbelgroßmarkt und Sportkasino genutzt. Die VEB Schulheiss-Brauerei produzierte danach an anderer Stelle. Die Gebäude wurden 1974 aufgrund ihrer einmaligen Architektur unter Denkmalschutz gestellt, mit einer Mischnutzung aus kulturellen, kommerziellen und gemeinnützigen Zwecken versehen. Von 1998 bis 2000 erfolgte eine Komplett­sanierung, in dessen Gebäuden heute viele Einrichtungen wie Kinos, Restaurants, Museum, Bühnen, Verlage und andere kulturelle und kommerzielle Institutionen untergebracht sind.
So wurde die diesjährige Jahrestagung der DPG erfolgreich beendet. Im nächsten Jahr, wohl Ende Oktober/Anfang ­November 2020, sehen wir uns alle ­hoffentlich zu unserer nächsten Jahrestagung wieder. Im schönen Porto − das steht jetzt schon fest!