Portugiesischer Abend: »Wer tief fühlt, schweigt.«

Foto von Vasco Esteves

Vasco Esteves trägt Pessoa-Texte vor · © Michael W. Wirges

»Wer tief fühlt, schweigt!«

Michael W. Wirges über einen Portugiesischen Abend mit Fernando Pessoa im Berliner Café K

Unter diesem Motto hat am 26. Oktober 2017 im Café K, einem urigen kleinen Café und Restaurant auf dem ­Gelände des Georg-Kolbe-Museums in Berlin-Charlottenburg, ein portugiesischer Abend stattgefunden − mit Texten aus den Werken von Fernando Pessoa, organisiert vom DPG-Landesverband Berlin-Brandenburg unter der Leitung von Dr. Ingolf Wernicke.
Der Berliner Schauspieler portugiesischer Herkunft Vasco Esteves unternimmt mit etwa 50 Personen in dem ausverkauften Lokal eine literarische Reise mit ­einem »Nachtzug nach Lissabon«, ­wobei er Texte und Gedichte des inzwischen weltweit bekannten portugiesischen Schriftstellers vorliest.
Im Wechsel mit Vasco Esteves trägt der deutsch-österreichische Musiker Daniel Pircher seine Musik mit Obertongesang vor, begleitet von seiner Gitarre, inspiriert von der ­Atmosphäre der Lissaboner Altstadt.
Beide zusammen führen schließlich Pessoas Mini-Theaterstück »Ein anarchistischer Bankier« auf. Wegen der großen Nachfrage ist die erfolgreiche Veranstaltung an gleicher Stelle am ­­7. November 2017 wiederholt worden.
Fernando Pessoa (1888 − 1935) ist in Lissabon geboren und auch gestorben. Er verbringt einen großen Teil seiner Kindheit und Jugend in Durban (Südafrika), kehrt mit 17 Jahren nach Lissabon zurück, das er nie wieder verlässt, studiert dort Literaturwissenschaft und ist beruflich als Handelsvertreter tätig. Seine Werke verfasst er nicht nur unter seinem Namen, sondern er benutzt diverse Heteronyme wie Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Àlvaro de Campos und den Halb-Heteronym Bernardo Soares. Sein wohl bekanntestes Werk ist die Sammlung seiner Notizen unter dem ­Namen »Das Buch der Unruhe«, das allerdings erst 47 Jahre nach seinem Tod veröffentlicht wird.
Vasco Esteves kommt 1969 als politischer Flüchtling nach Deutschland. Er arbeitet 25 Jahre als Mathematiker und Informatiker, bevor er 2007 den Beruf wechselt und Schauspieler wird. Er lebt und arbeitet seit 2009 in Berlin.
Daniel Pircher stammt aus deutsch-­österreichischem Hause, verbringt jedoch einen großen Teil seiner Jugend in Portugal, wo er die Musik des Landes kennen und lieben lernt. Er gründet die Gruppe »Extravagante«, sein »O.Ton.Projekt« und arbeitet heute mit dem »Trio Fado« zusammen.

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