Young Euro Classic – Jovem Orquestra Portuguesa
von Michael W. Wirges
Wie jeden Sommer finden im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt die Konzerte der besten europäischen jungen Musiker und Orchester als »Young Euro Classic« statt. So war dieses Jahr der »Jovem Orquestra Portuguesa« der Abend des 1. September gewidmet. Pate dieses Abends war Andreas Wunn, Leiter des ZDF-Morgenmagazins, Hauptpartner die KfW.
Durch gute Kontakte mit den Organisatoren hatte die DPG (Deutsch-Portugiesische Gesellschaft e.V.) das Glück, einige Freikarten für dieses Konzert zu erhalten. Ausgelost wurden diese Karten unter den DPG-Mitgliedern des Landesverbandes Berlin-Brandenburg nach einer kleinen Quizfrage über E-Mail. Die glücklichen Gewinner durften an diesem Abend den Präsidenten der DPG zu diesem Konzert in den Großen Saal dieses ehrwürdigen Konzerthauses begleiten.
Zunächst spielte die Jovem Orquestra Portuguesa unter Leitung von Pedro Carneiro die Ouvertüre zu »Der Freischütz« von Carl Maria von Weber (op.77, 1820). Das Besondere war hier, dass die jungen Musiker auf Geheiß ihres Dirigenten die Notenständer mit den Noten umdrehten und das Stück auswendig spielten!
Das zweite Stück war eine Uraufführung der Komposition der erst 20jährigen Komponistin Mariana Vieira, Studentin an der Musikhochschule Lissabon, mit dem Titel »Raiz«, ein Konzert für Oboe, Klarinette, Tuba, Harfe, Kontrabass, Marimba und Orchester. Mariana Vieira, die schon diverse Preise gewonnen hat, erhielt hier in Berlin den »Europäischen Komponistenpreis«.
In der Pause gab es für geladene Gäste – so auch für die Gewinner des DPG-Quiz’– einen Sektempfang im Beethoven-Saal. Nach der Pause spielte das portugiesische Jugendorchester noch Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« von 1805. Nach tosendem Applaus legte das Orchester noch eins drauf, nämlich ein Fragment aus der Symphonie Nr. 9 von Ludwig von Beethoven, die ja bekanntlich auch als die Europa-Hymne gilt. Statt dem Schlusschor »Ode an die Freude« jedoch, beschworen einige der jungen Musiker, die sich zu diesem Zweck in die Mitte der Bühne begeben hatten, die Einheit und Friedfertigkeit Europas ohne jeden Hass und Rassismus, mit den Schlussworten »We are all Europeans!«
Zum Abschluss lud der Hauptpartner, die KfW, geladene Gäste noch zu einem großen Empfang in deren Niederlassung in der benachbarten Französischen Straße ein.