Über die 2. Konferenz der »Grupo de Reflexão e Intevenção da Diaspora Portuguesa na Alemanha« (GRI-DPA) am 26.10.2019 in Hagen • von Michael W. Wirges
> Der Einladung von Alfredo Stoffel, Erster Vorsitzender der GRI-DPA (mit Sitz in Sassnitz) folgte ich und fuhr zu der Veranstaltung, die am 26.Oktober 2019 in Hagen stattfand.
1964 wurde zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Portugal das Abkommen über die Aufnahme von portugiesischen Gastarbeitern nach Deutschland unterzeichnet.
Um den zuströmenden Portugiesen und ihren Familien in diesem fremden Land mit dieser fremden Sprache ein Zusammenhalt und gewissermaßen eine zweite Heimat zu bieten, wurden immer mehr portugiesische Vereine, Zentren und Clubs hierzulande gegründet.
Sie sollten der sozialen Integration, dienen, als Treffpunkt für Dialoge, Sprache, Austausch von Lebenserfahrungen, Religion, Sport, Soziales und Kultur. Über 200 dieser Institutionen schossen so in der gesamten Bundesrepublik aus dem Boden. Mit der zunehmenden Anzahl der nachfolgenden zweiten und dritten Generation und der technologischen Weiterentwicklung – Telefon, Mobiltelefon, Computer, Internet – begann auch der Niedergang und Auflösung vieler solcher Vereinigungen. Von den heute 103 registrierten Vereinen sind nur noch etwa die Hälfte aktiv. Heute, in der dritten und vierten Generation sind aus den Migranten längst selbstbewusste Bürger Europas geworden, die die deutsche Sprache und die hiesigen Gepflogenheiten längst perfekt beherrschen.
Die GRI-DPA (Grupo de Reflexão e Intervenção da Diáspora Portuguesa na Alemanha), die Gruppe zur Reflexion und Intervention der portugiesischen Diaspora in Deutschland, hat es sich zum Ziel gesetzt, der Portugiesischen Gemeinschaft in Deutschland mehr Sicht, Aufwertung und Anerkennung zu geben. Diese Konferenz diente dazu, die Problematik über das krisengeschüttelte portugiesische Vereinswesen in Deutschland zu erörtern und Wege zur Problemlösung zu finden.
Als einziger bilateraler Verein war durch mich die DPG Deutsch-Portugiesische Gesellschaft e.V. vertreten. An einer der beiden Podiumsdiskussionen durfte ich teilnehmen und mit einer kleinen Rede zu Wort kommen. Dabei habe ich nicht nur mich mit kurzer Biografie vorgestellt, sondern auch über die DPG und Ihre Ziele berichtet (Wer sind wir? Was sind unsere Ziele? Was machen wir?), sowie einige Kommentare über das portugiesische Vereinswesen in Deutschland abgegeben. Alles auf Portugiesisch! Einem der beiden anwesenden portugiesischen TV-und Radiosendern der RTP gab ich im Anschluss noch ein kurzes Interview.
Am Abend war ich als Gast eingeladen in das portugiesische Restaurant „Frango Português“ in Düsseldorf, wo die Themen des Konferenztages, aber natürlich auch Privates locker auf den Tisch kamen.
Übernachtet habe ich übrigens in einem Hotel in Düsseldorf, wo ich morgens abgeholt und abends wieder hingebracht wurde. So konnte ich an den drei Tagen auch etwas Zeit nutzen, durch die Altstadt Düsseldorfs und an der Rheinuferpromenade spazieren zu gehen, was für ein Glück!