Die digitalen Encontros der DPG • von Michael W. Wirges
> Wieder konnten wir aufgrund der Corona-COVID-19 Pandemie unsere Treffen nur digital veranstalten. Das Positive möge nur daran zu erkennen sein, dass Mitglieder sich sehen und miteinander kommunizieren können, die sich aufgrund der Entfernung oder anderer Umstände sonst kaum oder gar nicht sehen würden!
So konnten wir − motiviert und organisiert durch das DPG-Team Berlin – zunächst ein Treffen am 25. März 2021, kurz vor Ostern, durchführen. Erstaunlicherweise waren 29 Mitglieder online präsent, wovon die meisten auf dem Bildschirm zu sehen und zu hören waren und nur wenige sich telefonisch zugeschaltet hatten. Durch das vom DPG-Team Berlin organisierte Abendprogramm führte Martina Sophie Pankow. Die Veranstaltung dauerte mehr als zwei Stunden.
Nach der Einleitung von Gabi Baumgarten-Heinke und der offiziellen Begrüßung durch den Präsidenten stellten sich die Teilnehmer einzeln vor.
Paula Galaz Goyke erzählte ein Ostermärchen aus Portugal, auch über Fular-Gebäck und die in Schokolade oder Zuckerguss eingehüllten Mandeln.
Josef Wolters referierte über Ostern als höchstes katholisches Fest, Gabi Baumgarten-Heinke erläuterte den Begriff Ostern und wo er herkommt. Martina Sophie Pankow sprach über das jüdische Pendant Pessach, wie und was da gefeiert wird. Danach erzählten TeilnehmerInnen, wie sie Ostern feiern und welche Traditionen zu diesem Fest beibehalten werden.
Ralf Splinter und seine Frau, die im Spreewald zu Hause sind, berichteten über spezielle weltliche Traditionen aus der katholischen Oberlausitz und der evangelischen Niederlausitz, wie Osterritt, Osterfeuer, Osterwasser, Eierfärben − alles würde bereits seit dem Mittelalter praktiziert.
Dann war wohl noch eine Frage offen: Woher kommt der Osterhase? Das erklärte uns Martina Sophie Pankow, und so wissen wir jetzt, dass er aus den Symbolen des Frühlings, des Mondes und der Fruchtbarkeit aus uralten heidnischen Zeiten abgeleitet wird. Seltsamerweise ist der Osterhase in Portugal gar nicht bekannt!
Nach weiteren Plaudereien mit den TeilnehmerInnen und persönlichem Austausch, Fragen und Vorschlägen für weitere digitale Treffen beendete der Präsident den Abend mit den Wünschen an alle für ein gesundes, friedliches und frohes Osterfest.
Der Erfolg von den ersten beiden bundes- und portugalweiten digitalen DPG-Treffen (Encontros) motivierte das DPG-Team Berlin, weitere digitale Treffen zu veranstalten, zumindest solange, wie es die Corona-Krise nicht anders zulässt.
So organisierten wir am 22. April 2021 − wenige Tage vor dem Anlass, dem 47. Jahrestag der Nelkenrevolution in Portugal (25.4.1974) − ein weiteres internationales, digitales Treffen mit TeilnehmerInnen aus Deutschland und Portugal.
Nach der Begrüßung durch den DPG-Präsidenten und einem Überblick zum Thema des Abends begrüßte Gabi Baumgarten-Heinke die teilnehmenden Mitglieder und stellte sie kurz vor. Zu der Veranstaltung hatten sich zwar 31 Mitglieder angemeldet, einige wenige fehlten dann leider doch, wohl aus technischen Gründen. Die Moderation zu diesem Abend übernahm wieder Martina Sophie Pankow.
Ich berichtete als Zeitzeuge dieser historischen Nacht des 24. Auf den 25. April 1974, da ich zu diesem Zeitpunkt als Praktikant Nachtdienst an der Rezeption des Lisboa Sheraton Hotels hatte, wie ich diese Nacht, diesen Tag und die folgende Zeit dort erlebt habe. Fragen der Mitglieder wurden beantwortet.
Martina Sophie Pankow ließ den Song Grândola, Vila Morena vom Band erklingen, mit Begleittext zum Mitsingen, was von den Mitgliedern gerne in Anspruch genommen wurde. Dieser Song von José «Zeca» Afonso war in der Nacht zum 25.4.1974 das Startsignal im Radio für den Beginn der Nelkenrevolution in Portugal.
DPG-Mitglied Vasco Esteves, ein in Berlin lebender Theaterschauspieler, erzählte, wie er in den 1960 Jahren vor dem Faschismus in Portugal illegal nach Deutschland geflüchtet war, und wie er die Nelkenrevolution von seiner neuen Heimat hier erlebt hat.
Weitere TeilnehmerInnen berichteten über ihre Eindrücke und Erfahrungen.Der Präsident bedankte sich bei den OrganisatorInnen des Abends, dem DPG-Team Berlin, für die Beiträge, und schloss diese digitale Veranstaltung mit guten Wünschen an alle.
Zeiten im Wandel, Gesellschaft im Wandel! Hoffen wir, dass wir diese schwierige Zeit gut und schnell überstehen, und uns recht bald wieder in Präsenz treffen können!