Aufruf zur Beteiligung an der Schaffung eines Archivs zur Geschichte der DPG • von Gabriele Baumgarten-Heinke
Liebe Mitglieder, am 9. November 2019 findet die DPG-Jahrestagung in Berlin statt. Dieser besondere Termin, 30 Jahre nach dem Mauerfall, ist vom DPG-Präsidium bewusst so ausgewählt worden. An diesem Tag erinnern neben der Tagung mit verschiedenen Programmpunkten an die Zeit vor 30 Jahren. Der Besuch des Panoramas Die Mauer von Yadegar Asisi hat die TeilnehmerInnen sehr stark beeindruckt und wird in Erinnerung bleiben.
Aber wir begehen nicht nur diesen Höhepunkt, sondern auch einen besonderen Jahrestag − 55 Jahre DPG! Otto Wolff von Amerongen (6.8.1918−8.3.2007), einer der einflussreichsten Unternehmer in Deutschlands nach 1945 und Wegbereiter des Osthandels, gründet am 6. Mai 1964 in den Räumen der Firma Otto Wolf Eisenhandel in Köln die Deutsch-Portugiesische Gesellschaft West (DPG). Gründungsmitglieder sind neben Otto Wolff von Amerongen (erster Präsident), Sprachwissenschaftler der Universitäten Köln und Coimbra und der Botschafter der Republik Portugal in Bonn, Manuel Homem de Mello. Die Gesellschaft hat am Anfang 67 Mitglieder. Die Eintragung ins Vereinsregister Köln erfolgt 1966.
Auch in der DDR gibt es Einrichtungen, die sich den Beziehungen zu Portugal widmen: Am 27. Juni 1975 wird an der Liga für Völkerfreundschaft der DDR ein Komitee DDR–Portugal mit zunächst 34 berufenen Mitgliedern gegründet. Dieses Komitee ist die Partnereinrichtung der offiziell am 4. Dezember 1974 in Lissabon gegründeten Associação Portugal-RDA mit dem Status eines eingetragenen portugiesischen Vereins.
Aus dem Komitee DDR–Portugal geht am 16.1.1990 die frei gewählte Deutsch-Portugiesische Gesellschaft der DDR hervor.
Liebe Mitglieder, auf meinen Antrag hin hat die Mitgliederversammlung 2019 in Berlin das Projekt Dokumentation der Geschichte der DPG 2020 beschlossen. 2020 begehen wir den 30. Jahrestag der Vereinigung der DPG aus der BRD und der DDR. Diese Vereinigung ist sechs Tage vor der offiziellen Wiedervereinigung Deutschlands erfolgt. Nach Aussagen des heutigen Ehrenpräsidenten, Harald Heinke, erfolgt diese Vereinigung von Anfang an auf einer freundschaftlichen und konstruktiven Basis der gegenseitigen Anerkennung.
Im Rahmen dieses Projektes wollen wir Materialen aus der Geschichte der DPG, und vor allem aus 30 Jahren vereinigte DPG, zusammentragen. Ziel ist es, an die vielen aktiven Mitglieder und die hervorragenden Projekte der DPG zu erinnern und dies in einer Broschüre zu präsentieren.
Wir rufen Sie, liebe Mitglieder, dazu auf, uns Ihre Berichte, Fotos und/oder Unterlagen aus dieser Zeit zu zusenden. Nur so können wir diese Geschichte vollständig dokumentieren. Vielen Dank!
Und so ist das im Jahre 1990
Dank der Initiative des damaligen Architekten und DPG-Präsidenten der DPG der Bundesrepublik Deutschland finden am 21. Mai 1990 (?) im Hotel Barragem in Montargil (Alentejo) in einer kleinen Gruppe von Deutschen aus West und Ost mit dem portugiesischen Rechtsanwalt und Schriftsteller Dr. Alexandre Babo (Generalsekretär der Associação Portugal–RDA) erste Gespräche über die zukünftige Gestaltung der Zusammenarbeit statt. Es nehmen neben Dr. Alexandre Babo (Portugal), Peter und Marys Neufert (BRD) und von der DDR Harald Heinke sowie Dr. Inge Jank und Dr. Hans-Georg Jank (Deutschlektoren aus der DDR an der Associação Portugal-RDA), teil. Es geht u.a. um die Schaffung einer neuen unabhängigen Gesellschaft, um einen gemeinnützigen Verein unter der tragenden Klammer der Freundschaft und Zusammenarbeit mit Portugal.
Am 27. September 1990 wird mit einer Festveranstaltung im Schauspielhaus (jetzt Konzerthaus) auf dem Gendarmenmarkt in Berlin die Vereinigung der DPG der BRD mit der DPG der DDR vollzogen und eine Vereinbarung über gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen den DPG-Präsidenten Peter Neufert und Dr. Klaus Steiniger getroffen.
Quelle: Bericht von Harald Heinke (2004)
Senden Sie Dokumente für dieses Projekt an die Geschäftsstelle der DPG:
Deutsch-Portugiesische Gesellschaft (DPG)
c/o Heinke
Zillertalstraße 51
13187 Berlin
oder per E-Mail: office@dpg.berlin
Telefon: 0176 | 54079866