Jahrestagung in Berlin
Persönliche Eindrücke von Andreas Lahn (AL) und Gabriele Baumgarten-Heinke
> Ich (AL) bin schon seit zwei Tagen in Berlin, um mal wieder die wundervolle Atmosphäre dieser Stadt aufzusaugen.Als ich am Freitagnachmittag im Humboldt-Forum ankomme, sind schon einige Mitglieder der DPG anwesend.
In der Führung durch einige Teile der Ausstellung des Ethnologischen Museums sehen wir ganz unterschiedliche Dinge der vergangenen Jahrhunderte aus aller Welt. Und hören von einem kundigen und sympathischen Guide allerlei Geschichten und Hintergründe zu den verschiedenen Exponaten des Museums. Natürlich wird auch über das Thema Raubkunst und die bisweilen komplizierten Eigentumsverhältnisse der Exponate gesprochen.
Nach gut einer Stunde und allerlei interessanten Foto-Motiven machen wir uns auf dem Weg zu Julchen Hoppe, wo Hunger gestillt, Durst gelöscht und der Wunsch nach interessanter Unterhaltung schnell erfüllt werden. Nach den Jahren der Kontaktbeschränkung ist es eine Wohltat, ganz unbefangen im Restaurant zu sitzen und zu plaudern.
Am nächsten Morgen trinke ich auf dem Weg zum Tagungshotel Aquino noch einen Espresso in einem kleinen Café und freue mich über ein leckeres Croissant. Gestärkt und gut gelaunt fahre ich mit der U- und weiter mit der Straßenbahn einige Kilometer durch die Stadt.
Nach der Begrüßung durch den Präsidenten gibt sich der Botschafter Portugals die Ehre: SE Francisco Ribeiro de Menezes. Er spricht über die deutsch-portugiesischen Beziehungen und lässt die Messen in Hannover und die nur mit einem Alternativprogramm stattfindende in Leipzig Revue passieren. Er geht auch auf deutsche Unternehmens-Investitionen in Portugal ein, spricht über die Bedeutung deutscher TouristInnen, Wasserstoff und die in den nächsten Monaten geplanten Besuche von Wirtschaftsminister Habeck und Außenministerin Baerbock in Portugal. Schade, dass die Rede des Botschafters nicht übersetzt wird, denn viele im Saal sprechen nicht so gut Portugiesisch, um eine solche Rede zu verstehen.
In seinem Bericht spricht DPG-Präsident Michael W. Wirges über digitale Encontros und die Notwendigkeit, Ziele zu definieren und Aufgaben zu verteilen. Er geht nochmals auf den Strategie Workshop im Juni 2021 ein und verweist auf die im selben Jahr entstandene Gruppe in Lissabon. Der alte und neue Präsident betont die Wichtigkeit der Kontakt zu den Botschaften der portugiesisch-sprachigen Welt, aber auch zur Außenhandelskammer, zu den Goethe-Instituten und allen Vereinen und Organisationen, die sich mit Portugal beschäftigen. Die komplette Rede steht für Sie zum Download bereit.
Schatzmeisterin Gabriele Baumgarten-Heinke verkündet stolz, dass die DPG das Rechnungsjahr 2021 mit einem Plus von 230 Euro abgeschlossen hat. Leider seien die Mitgliederzahlen rückläufig. Zwischen 2017 und 2021 seien 111 Personen aus- und nur 53 eingetreten. Die DPG müsse sich bemühen, diesen Trend umzukehren. Der Vorstand wird bei zwei Enthaltungen entlastet!
Im nun startenden Wahl-Marathon bleibt vieles wie gehabt: Michael W. Wirges wird wieder zum Präsidenten gewählt, Gabriele Baumgarten-Heinke zur Schatzmeisterin, neuer stellvertretender Präsident ist Matias Lima de Walter, der damit Maria de Fátima Veiga ablöst, die genau so zur Vize-Präsidentin ins Präsidium gewählt wird wie Carlos Rodrigues, Hans-Heinrich Kriegel und ich selbst.
Alle KandidatInnen haben sich kurz vorgestellt. Leider sind die schriftlichen Bewerbungen nicht an die Mitglieder verschickt worden. Das soll aber bei den nächsten Wahlen so gemacht werden, damit alle Mitglieder wissen, wer sich zur Wahl stellt.
Es sind 30 Mitglieder vor Ort anwesend, 41 werden durch Vollmachten vertreten. Ich sehe die Sammlung von Vollmachten kritisch, weil derjenige, der die Vollmachten erhält, einfach so abstimmen kann, wie er will. Und natürlich konzentrieren sich die Vollmachten bei den aktiven Personen in Präsidium und Landesverbänden, was automatisch für sie eine Stimmenmehrheit bedeuten könnte. Das hat für mich nicht viel zu tun mit einer freien Willensbildung. Wenn es bald möglich ist, digital in der Mitgliederversammlung abzustimmen, sollte dieses System der Vollmachten in der Satzung angepasst werden. Meiner Meinung nach sollte nur wählen dürfen, wer inhaltlich weiß, worum es geht und dann entweder physisch anwesend oder digital zugeschaltet ist.
Wie auch immer: Die Vorsitzenden der Landesverbände und Stadtsektionen werden in ihren Positionen bestätigt. Die aktualisierte Liste finden Sie auf Seite 19 dieses PORTUGAL REPORTS und auch auf der Website der DPG unter dpg.berlin/dpg-struktur.
Ob die Landesvorsitzenden überhaupt auf der Mitgliederversammlung der DPG gewählt werden dürfen, ist trotz einiger anwesender RechtsanwältInnen nicht verbindlich zu klären. Das sollte in der Satzung präzisiert werden. Es spricht vieles dafür, dass die Wahl der Landesvorsitzenden in den jeweiligen Bundesländern stattfinden sollte. Diese Frage muss dringend beantwortet werden.
Knapper geht es bei der Wahl der Vorsitzenden für Portugal zu. Hier setzt sich Ingeborg Dillner im zweiten Wahlgang mit 32 : 28 Stimmen gegen Catrin Ponciano durch. Es ist unklar, ob diese Wahl nicht durch die Mitglieder in Portugal durchgeführt werden sollte und was »Portugal« in der DPG-Struktur überhaupt bedeutet. Und auch hier steht eine verbindliche Klärung noch aus.
Nach der Tagung gehen wir zu Fuß die Oranienburger Straße entlang zum Hackeschen Markt und genießen das leckere Essen im Brauhaus Lemke. Beeindruckend ist die riesige Auswahl an Biersorten. Die feuchtfröhliche Plauderei dauert bis kurz vor Mitternacht.
Humboldtforum 30.10.2022 (von Gabriele Baumgarten-Heinke): Am letzten Tag der DPG Jahrestagung 2022 treffen wir uns − wieder einmal − am Stadtmodell von Berlin Mitte aus dem 19. Jahrhundert, allerdings nunmehr im fertiggestellten Humboldtforum.
Nun sind wir mittendrin in barocken Fassaden und schlichten, hohen Wänden und bekommen durch die Führung einen Gesamtüberblick über das wiedererstandene Berliner Schloss. Weg vom Stadtmodell stehen wir im berühmten Schlüterhof, benannt nach dem Architekten Andreas Schlüter. Unter Kurfürst Friedrich III. leitete er Anfang des 18. Jahrhunderts den Bau des Hofes und entwarf die Fassaden im Stile des Barocks. Wir waren tief beeindruckt von diesem wieder entstandenem Hof, der unter anderem für Konzerte genutzt wird. Ein Höhepunkt der Führung war für uns und sind sicher für alle BesucherInnen die Kellerfragmente des Schlosses. Beim Wiederaufbau ist es gelungen, erhalten gebliebene Keller in die Rekonstruktion zu integrieren.
Die Jahrestagung endet an einem fast sommerlichen Tag in dem spanischen Restaurant Vivolo olé am Hackeschen Markt. Noch einmal wird angestoßen auf das Wiedersehen der Mitglieder. Und wir verabreden uns für das Treffen in einem Jahr zur DPG-Jahrestagung in Lissabon (26.10.−29.10.2023).
Herzlichen Dank für deine Eindrücke der DPG-MV in Berlin,
insbesondere über deine offenen und ehrlichen Worte zu den Wahlen und der Stimmabgabe mit Ansammlungen der Mitglieder-Vollmachten auf eine Person.
Ja, ich hatte scheinbar mit 8 Vollmachten die meisten, und habe Sie mit besten Wissen und Gewissen bei der Stimmabgabe verwendet.
Die Verwendung der Vollmachten zur Stimmabgabe bei Wahlen ist allgemein gültiges Rechtsgut. Für uns als fast 60 Jahre alter Verein, waren die Vollmachten(max. 10) sehr wichtig, weil die Beschlussfähigkeit auf eine Mindestanzahl der Anwesenden Mitglieder beschränkt war.
Dies sollte vermeiden, dass die MV ohne Bschlussfassung endete und Monate später nachgeholt werden mußte. Die Beschränkung wurde vor ein paar Jahren aufgehoben.
Die Vollmachten blieben, damit weiterhin jedes Mitglied wählen kann.
Die Vollmachten kann jedes Mitglied jeden andern geben, den er meint vertrauen zu können.
Natürlich kann auch der jeweilige LV oder Intressengruppen, bei den Beschlüßen damit entprechend stark ausüben.
Dies ist für mich keine Küngelei und nichts verwefliches, sonder sinnvoll, zewckgebunden und auf Basis unsers demokratischen Wahlrechts.
Natürlich können wir, die besthende Satzung, diesbezüglich verbessern-
Z.B. durch digitale Medien, wenn ohne größeren Aufwand machbar und rechtlich bindend ist.
Frohe Weihnachten und ein freidliches Neues Jahr 2023
Hallo Carlos, vielen Dank für deine Worte zur Geschichte der Vollmachten in der DPG. Ich habe die Bedeutung der Vollmachten für einzelne Mitglieder unterschätzt. Wer schon älter ist oder krank und nicht mehr reisen kann, nimmt über die Vollmachten an Abstimmungen und Wahlen teil und bringt sich in die DPG ein. Nach entsprechenden Hinweisen aus Leipzig, Frankfurt und Neunkirchen kann ich mir folgende drei Komponenten für die Beteiligung an den Mitgliederversammlungen in der DPG vorstellen:
1. Reise zur Jahrestagung in eine schöne Stadt mit einem interessanten Programm; Treffen und Austausch mit den anderen Mitgliedern
2. Zuschaltung per Video, wobei die technischen Voraussetzungen für geheime Stimmabgaben geklärt werden müssen; Voraussetzung: einfache Installation
3. Vollmachten: 10 Vollmachten plus die eigene Stimme sind meiner Ansicht nach viel zu viel. Da hätten bei der letzten Mitgliederversammlung vier Personen gereicht, um alle Wahlen zu dominieren. Vielleicht 4+1, also maximal 5 Stimmen???
Mit diesem Zwischenergebnis lässt sich gut weiterarbeiten. Zur Vorbereitung des Strategie Workshops soll es zum Thema »Satzung« ja eine Arbeitsgruppe geben, die sich auch mit der Beteiligung an den Mitgliederversammlungen beschäftigt. Seien wir also gespannt, welche Vorschläge letztendlich gemacht werden.
Herzliche Grüße an alle
Ja, Andreas ,
die Satzung ist ein Mosaikstein der DPG und wird uns weiter mit Verbesserungen, Erweiterungen und Streichungen von unnötigen Balast begleiten dürfen oder müssen.
Der Strateigie-Workshop ist auch eine gute Plattform dazu!
Alles Gute bleibt gesund!