von Ana Clara Gomes Fedtke und Eberhard Fedtke
> Die Elektromobilität ist ein immer stärker integrierender Teil unseres heutigen Lebens. An illustrer Spitze der neuzeitlichen sozialen Struktur steht das Elektroauto. Regierungen zahlen dem Volk Subsidien, um Automobile mit Diesel und Benzin gegen ein neues elektrisches Model, zumindest in seinen wesentlichen Charakteristika, einzutauschen. Für die entsprechende Fertigung benötigen sämtliche Hersteller der Welt von Automobilen immense Mengen von Batterien. Diese Batterien enthalten Substanzen wie Lithium, Kobalt und Magnesium. Täglich sind Tonnen dieser Grundmaterialien vonnöten.
Bekanntlich ist die Gewinnung dieser mineralischen Elemente für die Umwelt nicht günstig.. Regionen der Litiumproduktion wie beispielsweise in Argentinien, Australien, Bolivien, Chile und China existieren zu Lasten einer Verdrängung von viel menschlicher Existenz, indem deren Lebensgrundlagen abgeschnitten sowie die Natur zerstört werden. Die internationale Presse spricht von der Kehrseite der Sicherheit dieser modernen Revolution an Energiebedarf mit ständiger täglicher Veränderung. Ohnehin fast immer, wenn es verschiedene Aspekte technischer Innovation angeht, haben das Geld, die Macht der Industrie sowie politische Interessen Vorrang, während die menschliche Rasse mit seinen ehrbaren Träumen und Werten zurücksteht.
Portugal belegt in der Welt den fünften Platz, diesen besonderen Reichtum des Leichtmetalls Lithium zu besitzen. Der Bau einer Batteriefabrik in Aveiro und das neue Projekt zur Gewinnung von Litium in Montalegre belebten eine wissenschaftliche und ökonomische Debatte über den Schutz der portugiesischen Bevölkerung, diesen zumindest in jenen Regionen, einbezogen einer Analyse unvermeidbarer und vorhersehbarer Eingriffe in den sozialen Bereich und die Umwelt. Im Fall von Montalegre ist die via mala der Bürger, welche gegen die bedrohlichen Auswirkungen der Gewinnung des Minerals zwischen den Haustüren agieren, hinreichend bekannt: gegründet wurde eine Gesellschaft Associação Montalegre Com Vida. Diese Institution zum Schutz der Umwelt kämpfte gegen eine staatliche Entscheidung der Lizenzierung zur Gewinnung von Litium, indem sie eine Verwaltungsklage einreichte. Zur Beurteilung stand der Abbau von Mineraldepots an Litium und assoziierten Stoffen im Ortsbereich von Montalegre, exakt im Distrikt von Vila Real. Die Associação befand, gestützt auf verschiedene Gutachten, die Rechtmässigkeit eines Vertrages mit einem privaten Betreiber, der das Leben der Bürger und ihre fundamentalen Rechte schwerwiegend in Gefahr brachte, für absurd und unterstrich zugleich den Verlust für alle Zeiten von gesunder Umwelt. Es traf ein, dass das Volk und das öffentliche Leben diesen emotionalen und ungleichen Kampf für ein fortdauerndes schönes Portugal verloren. Das Ministerium widersetzte sich der Klage, die gerichtliche Entscheidung fiel negativ für die Associação aus und dieserhalb sah sich die Regierung zu einer Entscheidung in dem Sinne gehalten, der betreffenden Firma eine Konzession mit der Begründung zu erteilen, dass diese sich an das aktuelle Vertragsrecht halte. Es ging um Gutdünken versus Vernunft und Gerechtigkeit. Unabhängig einer profunden Vernachlässigung konstitutioneller Regeln – an die jeder Richter gebunden ist – ist in erster Linie der Schutz der Bevölkerung anstelle privater ökonomischer Interessen zu beachten, vor allem dann, wenn irreparable öffentliche Schäden angerichtet werden. In diesen Fällen steht dem Richter das Recht zu, unterschriebene und in Kraft getretene Verträge zu annullieren. Doch der gut begründete Protest des Volks von Montalegre verflog vor den Augen des Gerichts wie im Wind.
Verblieb nur die Hoffnung auf ein technisches Wunder. Es ist voraussehbar, dass erforderliche Mengen an Lithium für die weltweite Mobilität, diese ständig im Wachsen begriffen, nicht aus begrenzten Beständen natürlicher Vorkommen in der Welt gespeist werden können.
Dieses Wunder findet statt: gemäss einer ausführlichen Publikation in der deutschen Zeitung WELT AM SONNTAG, einer Wochenausgabe, vergleichbar nach Inhalt, Themen und Darbietung dem Expresso in Portugal, erschien in der Ausgabe vom 14. Juni 2020, Seite 27, die sensationelle Mitteilung, dass es einer deutschen Firma gelungen sei, ein System der Herstellung künstlichen Lithiums zu erfinden und auszuarbeiten, und zwar in der Qualität eines reinen Lithiums ohne das gefährliche Beielement von CO2: mithin – so der große Effekt für Umwelt, Moral und Ethik – ohne jegliche negative Auswirkung für die Umwelt zu produzieren; mit wissenschaftlichen Worten ausgedrückt, ein umweltneutrales Litium zu produzieren. Das technische Geheimnis ist, mit allgemeinen Worten beschrieben, eine Ausfilterung und ein Ausscheiden von Litium aus Wassern in großen Erdtiefen, generell vergleichbar mit dem Verfahren auf Öl- und Gasförderung mittels Frackingdrucks. Die Vermarktung des reinen Lithiums ist für das Jahr 2022 vorgesehen. Den großen Vorteil dieser Exploration, so sagen die Investoren, belegt die optimale Feststellung, dass in fast allen Erdteilen filtrierbare tiefe Wasser vorhanden sind. Das erspart, wie heute der Fall, künftig exzessive Transportkosten von Orten der Gewinnung bis zu Plätzen der Verarbeitung dieser Mineralien für die moderne Elektromobilität.
Also, Associação Com Vida, eine ausreichende Neuheit, um ein neuerliches Rechtsverfahren zu versuchen, schliesslich den Staat zur Aktualisierung seiner Auffassung zu überzeugen? Für den Fall, dass ein nationales Gericht nicht den Mut aufbringt, zu Gunsten seines eigenen Volkes für eine sakrosankte Umwelt zu votieren, hält das europäische Gericht für Menschenrechte in Strassburg vielleicht die Türen auf und hat die klare Kompetenz für derart delikate Fälle unserer gemeinsamen Existenz.
Der ernsthafte und wirksame Schutz der Natur ist eine Aufgabe für uns alle.
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